Dossier

Persönlichkeitsbildung mit Lernen durch Engagement

Was ist Persönlichkeitsbildung? Wie kann Schule die Persönlichkeitsentwicklung von Schüler*innen fördern? Und welche entsprechenden Potenziale bietet LdE für die Unterrichtsgestaltung? Hintergründe und Anregungen finden Sie in diesem Dossier.

Sich selbst und die Gesellschaft im Verhältnis sehen

Persönlichkeitsbildung zielt darauf ab, junge Menschen in ihrer individuellen und gesellschaftlichen Entfaltung zu fördern: eine wechselseitige Entwicklung, bei der das Ich, die Anderen und Gesellschaft zueinander ins Verhältnis gesetzt werden. Dabei geht es einerseits um Selbstwert und das Erleben von Selbstwirksamkeit, sodass sich Kinder und Jugendliche als Träger*innen von Menschenwürde begreifen. Andererseits geht es um die Förderung von Kooperations- und Konfliktfähigkeit, um sich als aktives Mitglied einer demokratischen Gesellschaft zu verstehen. Das zentrale pädagogische Ziel sind urteilsfähige Schüler*innen.

Der Begriff der Persönlichkeitsbildung kann nahelegen, es gehe um eine freie Entfaltung der Interessen eines jungen Menschen: Entscheidend ist jedoch, dass individuelle und gesellschaftliche Perspektiven unmittelbar miteinander verwoben sind.

Prof. Dr. Jürgen Budde Bildungsforscher | Europa-Universität Flensburg

In den Schulgesetzen der Bundesländer spielen persönlichkeitsbildende Unterrichtsziele eine zentrale Rolle: Gleichzeitig bleibt der schulische Auftrag vage formuliert. Ein Diskrepanz mit Tragweite: Während die gesellschaftliche Teilhabe mündiger Bürger*innen als zentrales Ziel von schulischer Bildung gilt, verfolgen Lehrpläne, Forschung und Unterrichtsgestaltung kaum konkrete Aspekte der Persönlichkeitsbildung.

Persönlichkeitsbildender Unterricht mit Lernen durch Engagement

Im Fachunterricht Fragestellungen aus der eigenen Lebenswelt nachgehen zu können, Mitbestimmung im Lernprozess zu erfahren, strukturierte Gelegenheit für die Reflexion und Diskussion von Widersprüchen und Herausforderungen sowie Leistungsrückmeldungen, die Lernprozesse anstatt von Ergebnissen abbilden: Das sind Lerngelegenheiten und didaktische Merkmale, die wirkungsvolle Persönlichkeitsbildung auszeichnen. In Service-Learning finden Lehrer*innen dafür einen konkreten Rahmen. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr:

Es geht darum, meine Sicht auf mich selbst und meine Sicht auf die Welt zu entwickeln. Wenn wir 'Bildung' ernst meinen, ist jede wirkungsvolle Bildung auch Persönlichkeitsbildung. Und dann ist Persönlichkeitsbildung der zentrale Auftrag von Schule.

Prof. Dr. Jürgen Budde Bildungsforscher
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