04. April 2022 Förderung der Auridis Stiftung

Neues Programm zum Ausbau von LdE an Grundschulen

In einem neuen Programm baut die Stiftung Lernen durch Engagement LdE an Grundschulen aus, um Kindern mit Benachteiligungserfahrungen von Anfang an nachhaltig stärkende Bildung zu ermöglichen. Gefördert von der Auridis Stiftung und in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum ist umfassende Begleitforschung eine der Säulen des Programms.

Lernen durch Engagement an Grundschulen zu fördern, um benachteiligten Kindern besonders früh stärkende Bildungserfahrungen mit LdE zu ermöglichen: das ist das Ziel unseres neuen Programms mit der Auridis Stiftung als Förderpartnerin. Über die praxisnahe und wissenschaftlich begleitete Entwicklung wirkungsvoller Unterstützungsangebote für Lehrer*innen, wird die Umsetzung und Verankerung von LdE an Grundschulen systematisch ausgebaut – und die Forschung zu Lernen durch Engagement in Deutschland vertieft. Die erste Umsetzungsphase bis Ende 2023 ist eine Kooperation mit den LdE-Kompetenzzentren in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.

Stärkende LdE-Lernkulturen an Grundschulen

„Lernen durch Engagement ist genau der Unterricht, mit dem Kinder ihre Talente und Kompetenzen zeigen und individuell stärken können: Diese Chancen sind besonders für benachteiligte Kinder entscheidend", sagt Alexander Raths von der Auridis Stiftung, die sich seit 2006 für Chancengerechtigkeit, Potenzialentfaltung und Wohlergehen von Kindern einsetzt. Als ganzheitliche, handlungsbasierte und partizipative Lernform ermöglicht Lernen durch Engagement über die strukturelle Verankerung in Schule allen Kindern eine positive Selbstwahrnehmung durch wirkungsvolleres und motiviertes fachliches Lernen. "Indem wir in unserem Programm schon Grundschulen bei LdE unterstützen, ermöglichen wir umso mehr Schüler*innen von Anfang an stärkende Bildung“, fügt Alexander Raths hinzu.

LdE-Praxisbeispiele kennenlernen

Neben dem effektiverem fachlichen Lernen zielt LdE auf übergeordnete pädagogische Ziele ab: "Eigene Interessen, Werte und Ziele zu entdecken, mit Rückschlägen umzugehen und zu erleben, in der Gemeinschaft etwas Wichtiges bewirken zu können: Das sind stärkende Erfahrungen, die alle Schüler*innen für ein selbstbestimmtes Leben in einer demokratischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts brauchen – die also nicht von Voraussetzungen eines Kindes oder familiären Hintergrundes abhängen dürfen", sagt Mareike Fritz, Leiterin des LdE-Programms. "Hier setzen wir mit LdE an: für Empowerment als Bildungsziel für alle."

Bildungsgerechtigkeit mit LdE – wissenschaftlich fundiert

Qualität und Wirkung des Programms sichert unter anderem mehrjährige Begleitforschung, mit der die Arbeitsgruppe Sch.U.L.forschung der Ruhr-Universität Bochum beauftragt wurde. Begleitet von Prof. Dr. Gabrielle Bellenberg und unter der Leitung von Dr. Matthias Forell wird die Arbeitsgruppe des Instituts für Erziehungswissenschaften empirisch mit Lehrer*innen und Schüler*innen arbeiten, um Fortbildungen, die didaktische Ausgestaltung sowie pädagogische Wirkung von LdE bezüglich Bildungsgerechtigkeit zu untersuchen.

"Kinder, die etwa in Armut aufwachsen, bekommen in ihrem Alltag und Leben weitere Steine in den Weg gelegt", sagt Carla Gellert, Mitglied der Geschäftsleitung der Stiftung Lernen durch Engagement. "Dass eine erfolgreiche Bildungsbiografie in Deutschland vor allem mit der sozialen Herkunft eines Kindes zusammenhängt, ist eines der schwerwiegendsten Probleme unserer Gesellschaft. Wir freuen uns, durch den Fokus auf LdE an Grundschulen zusammen mit der Auridis Stiftung von Grund auf an Bildungsgerechtigkeit zu arbeiten."

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