Kurt-Tucholsky-Schule Flensburg

Handyführerschein für Senior*innen

Unsere Gesellschaft lebt digital. Ein Leben ohne Smartphone? Für viele von uns nicht mehr vorstellbar – für ältere Generationen jedoch oft Normalität, denn die Nutzung muss gelernt werden. Genau dabei unterstützten die engagierten Schüler*innen dieses Projekts Senior*innen

Die Idee

Welche Kompetenzen bringen die Schüler*innen mit – und welche Themen begeistern sie? Mit diesen Fragen kam der Stein ins Rollen. Das Smartphone spielt eine zentrale Rolle in der Lebenswelt von Jugendlichen, was sie zu Expert*innen in der alltäglichen Nutzung macht. Welche Technik aber liegt diesen Geräten zugrunde, und wie können junge Menschen ihr Wissen und Kompetenzen an andere Teile der Gesellschaft weitergeben – in einem schulischen Rahmen?

Hier greift Lernen durch Engagement: Angebunden an das Fach Wirtschaftslehre riefen Zehntklässler*innen das LdE-Projekt "Handyführerschein für Senioren" ins Leben, um in Workshops älteren Menschen die Funktionsweise von Smartphones näherzubringen und praktische Tipps zum Einsatz im Alltag zu geben.

Der pädagogische Rahmen

Gemeinsam mit ihren Lehrer*innen beschäftigten sich die Schüler*innen innerhalb des Unterrichts intensiv mit den Betriebssystemen "Android" und "IOS" von Smartphones. Dieses Wissen bezogen die Jugendlichen anschließend auf die Lebenswelt älterer Menschen: Welche Nutzungsmöglichkeiten von Smartphones sind für Senior*innen besonders wichtig? Wie erklären wir die Grundfunktionen am besten? Zu diesen Fragen diskutierten und reflektierten die Schüler*innen ausführlich.

Aus den Ergebnissen erstellten die Jugendlichen in Kleingruppen PowerPoint-Präsentationen für ihre Workshops her, um Tastenfunktionen und das Display, das Adressbuch und das Telefonieren mit dem Smartphone verständlich machen zu können. Sie Schüler*innen setzten eigene Schwerpunkte und gestalteten sowohl die Materialien als auch die Workshops gemeinschaftlich. Eigenständig entwarfen sie außerdem ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme, den die Senior*innen erhalten sollten – den Handyführerschein.

Da bekommt man ein ganz anderes Bild von jungen Leuten. So hilfsbereit und freundlich! Diese Schüler haben mir die Angst vor der Zukunft genommen.

Teilnehmerin LdE-Projekt Handyführerschein für Senioren

Aus den Ergebnissen erstellten die Jugendlichen in Kleingruppen PowerPoint-Präsentationen für ihre Workshops her, um Tastenfunktionen und das Display, das Adressbuch und das Telefonieren mit dem Smartphone verständlich machen zu können. Sie Schüler*innen setzten eigene Schwerpunkte und gestalteten sowohl die Materialien als auch die Workshops gemeinschaftlich. Eigenständig entwarfen sie außerdem ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme, den die Senior*innen erhalten sollten – den Handyführerschein.

Das Engagement

Für die Workshops der Schüler*innen kamen Senior*inenn in die Schule und holten sich praktische Unterstützung ab, um Smartphones in ihrem Alltag nutzen zu können. Die Jugendlichen kreierten, druckten und verteilten darüber hinaus Flyer in ganz Flensburg und warben für einen großen Workshop für den "Handyführerschein" in der Schule. Die große Veranstaltung in der Schule organisierten die Schüler*innen komplett eigenständig: Sie erstellten Einkaufslisten für den geplanten Imbiss, kauften ein, kochten und richteten an.

Ich glaube das verändert auch bei den Jugendlichen eine ganze Menge. Das ist Erfahrung für beide Seiten – für uns, aber auch für die jungen Leute.

Teilnehmerin LdE-Projekt "Handyführerschein für Senioren"
Die Wirkung

Die Schüler*innen haben technisches Wissen vertiefen können, sich dank begleiteter Gruppenarbeit und Reflexion in Eigenständigkeit, Kommunikation und gemeinschaftlicher Entscheidungsfindung geübt, sind in die pädagogische Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten eingetaucht, haben ihre Medienkompetenz praktisch gestärkt und haben Empathie bewiesen.

Was sich beiläufig ergab und besonders wertvoll war: Nach der persönlichen Fortbildung der Senior*innen durch die Jugendlichen ergaben sich generationenübergreifende Gespräche zum Thema "Schule früher und heute". Es gab positive Rückmeldung von beiden Seiten. Ein LdE-Projekt, das voneinander und miteinander lernen fördert und Generationen verbindet. Mittlerweile sind schon mehr als 100 junge Menschen begeistert für den "Handyführerschein" aktiv.

Ich konnte Vorurteile gegenüber Senior*innen abbauen und habe einen neuen Blickwinkel in Bezug auf ihren Umgang mit Technik bekommen.

LdE-Schüler, Projekt Handyführerschein für Senior*innen Kurt-Tucholsky-Schule, Flensburg

Mir hat die Bereitschaft der Senior*innen, sich mit den neuen Medien auseinanderzusetzen, gut gefallen.

LdE-Schülerin, Projekt Handyführerschein für Senior*innen Kurt-Tucholsky-Schule, Flensburg

Es hat Spaß gemacht, Menschen zu helfen. Es war abwechslungsreich und ich konnte neue Erfahrungen sammeln.

LdE-Schüler Kurt-Tucholsky-Schule, Flensburg

Wir erleben von Tag zu Tag den Fortschritt der Digitalisierung. Man erwartet von allen Menschen, dass sie mit der Zeit gehen und wir konten den Senior*innen dabei helfen. Sie konnten wir denen etwas wiedergeben, die früher für uns etwas getan haben.

LdE-Schülerin, Projekt Handyführerschein für Senior*innen Kurt-Tucholsky-Schule, Flensburg

Viele Menschen sprechen davon, dass sie dieses oder jenes machen wollen, aber wir haben durch das Projekt wirklich etwas erreicht! Wir haben nicht einfach nur davon gesprochen.

LdE-Schüler Kurt-Tucholsky-Schule, Flensburg

LdE ist eine gute Möglichkeit, seine Ängste zu überwinden. Ich war immer etwas zurückhaltender im Umgang mit älteren Menschen. Durch LdE konnte ich diese Zurückhaltung abbauen.

LdE-Schülerin, Projekt Handyführerschein für Senior*innen Kurt-Tucholsky-Schule, Flensburg
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