Service-Learning-Tagung 2020

Aufzeichnungen

Sie konnten nicht live auf der Service-Learning-Tagung 2020 dabei sein oder möchten sich ausgewählte Programmpunkte noch einmal anschauen? Hier finden Sie unsere Aufzeichnungen der Vorträge und LdE-Schulbeispiele sowie die darin gezeigten Präsentationen. Viel Spaß!

Keynote von Prof. Dr. Anne Sliwka, Universität Heidelberg

Vortrag zum Thema "LdE als Deeper Learning: Wie Schüler*innen Kompetenzen für das 21. Jahrhundert entwickeln" mit anschließender Publikumsdiskussion, moderiert von Carla Gellert von der Stiftung Lernen durch Engagement

Über den Vortrag

Im 21. Jahrhundert gewinnen komplexe Kompetenzen wie kritisches Denken und kreatives Problemlösen an Bedeutung. Doch ohne fachliches Vorwissen und praktische Fertigkeiten ist es nicht möglich, Kompetenzen wie diese zu entwickeln. Genau darum geht es beim Deeper Learning: Wie können Lernende sich substantielles fachliches Wissen und handlungsrelevante Fähigkeiten aneignen, um damit komplexe Probleme kreativ zu lösen? In dem Vortrag wird die Konzeption des Deeper Learning als zeitgemäßes Lernkonzept begründet, an einem Modell erläutert und an konkreten Unterrichtsbeispielen veranschaulicht. Ein wichtiges Merkmal von Deeper Learning sind Phasen, die Lernenden „Co-Agency“ ermöglichen: Dieses ko-konstruktive und ko-kreative Arbeiten kann durch unterschiedliche pädagogische Ansätze wie Lernen durch Engagement realisiert werden. Wie aber muss Lernen durch Engagement pädagogisch ausgestaltet werden, damit es Deeper Learning ermöglicht? Das ist die Frage, auf die Antworten gegeben werden sollen – und die wir anschließend diskutieren werden.

Über Prof. Dr. Anne Sliwka

Prof. Dr. Anne Sliwka ist Professorin am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg. Ihre Forschungsinteressen umfassen unter anderem Deeper Learning, Demokratiepädagogik, Service-Learning und Projektdidaktik sowie Schulentwicklung. Sie studierte Geschichte, Politikwissenschaft, Philosophie und Erziehungswissenschaft und promovierte an der University of Oxford zur interkulturellen Übertragung von Bildungskonzepten. 2001 leitete sie für die Freudenberg Stiftung den Pilotversuch zur erstmaligen Umsetzung von LdE in Deutschland. Anne Sliwka unterstützt die pädagogische Arbeit der Stiftung Lernen durch Engagement.

Impuls von Dr. Joachim Herrmann, Netzwerk bildung.komplex

Vortrag zu dem Thema "LdE in Zeiten von Corona und Distanzunterricht: Politische Bildung und die Krise der Demokratie" mit Blick auf demokratische Lern- und Schulkulturen

Über den Vortrag

LdE in Zeiten von Corona & Distanzunterricht: Politische Bildung und die Krise der Demokratie Der Corona-bedingte Wegfall schulischen Präsenzunterrichts hat nicht nur gezeigt, wie schnell grundlegende soziale Lernprozesse verloren gehen können: Er hat auch auf notwendige Reformbedarfe des scheinbar so selbstverständlichen Unterricht-Haltens aufmerksam gemacht. Im Anschluss an eine Reflexion demokratischer Bildungsbemühungen in Schule unter Pandemiebedingungen stellt sich die Frage nach den Organisationsroutinen einer Schule: Inwiefern kann die kommunikative Kultur einer Schule inhaltliche Ansprüche an schulisches Lernen befördern oder erschweren? Oder andersherum: Welche schulinterne Kultur braucht es für eine gelingende politische Bildung junger Menschen im Jahre 2020?

Über Dr. Joachim Herrmann

Joachim Herrmann, Dr. phil., Mitarbeiter im Netzwerk bildung.komplex, ein Verbund von 15 Menschen mit fast 20-jähriger Erfahrung in Schul- und Unterrichtsentwicklung. Langjährige Arbeit im Kontext der Unterstützung von „Schulen in schwieriger Lage“ (Landesinstitut Hamburg), der Begleitung von Schulen, Regionen, Aufsichtsinstanzen und Instituten.

Vortrag von Prof. Joel Westheimer, University of Ottawa

Englischsprachiger Vortrag zur Frage "Can Service-Learning Save Our World?" mit anschließendem Gespräch zwischen Prof. Joel Westheimer und Prof. Dr. Anne Sliwka.

Über den Vortrag

Can Service-Learning Save Our World? Derzeit überlappen sich zahlreiche tiefgreifende Krisen: Die Coronavirus-Pandemie, Rassismus und Gewalt gegen Schwarze und indigene Völker, eine stark zunehmende wirtschaftliche Ungleichheit, die Schwächung demokratischer Institutionen und natürlich auch der Klimawandel. Schulen und Bildung wurden schon immer als Grundlage für gesellschaftliche Verbesserungen gesehen – und Service-Learning hat enormes Potenzial, Hebel für  Veränderung zu sein. Doch was erhoffen wir, an Schule zu lehren und zu vermitteln? In diesem Vortrag auf Englisch wird Prof. Joel Westheimer darauf eingehen, welche Rolle Schulen haben, um junge Menschen zu befähigen, die Welt zu verändern. Er wird aufzeigen, warum Lehrer*innen aller Fächer Schule als einen Ort betrachten sollten, an dem Kinder und Jugendliche nicht nur lesen, schreiben und rechnen lernen, sondern auch als einen Ort, an dem sie über die Gesellschaft nachdenken – und wie sie diese gestalten können.

Über Prof. Joel Westheimer

Prof. Joel Westheimer ist Lehrstuhlinhaber für Demokratie und Bildung an der Universität Ottawa in Kanada. Der gebürtige US-Amerikaner, der mehrere Jahre als Lehrer in New York City arbeitete, machte seinen Master im Design und der Evaluation von Bildungsprogrammen und promovierte an der Universität Standford. Seine Forschungsfragen drehen sich um staatsbürgerliche Erziehung, soziale Gerechtigkeit, politische Bildung sowie Service-Learning. Zudem ist er Mitgründer und Geschäftsführer des „Democratic Dialogue“, einer Forschungskollaboration, die sich der kritischen Auseinandersetzung von demokratischen Idealen in Bildung und Gesellschaft widmet. 2015 erschien sein Buch „What Kind of Citizen? Educating Our Children for the Common Good“. Seine aktuelle Forschung und Gedanken teilt er unter anderem in seiner Bildungskolumne des Radiosenders CBS Ottawa sowie auf Twitter: @joelwestheimer

Zur Mitschrift

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LdE-Schulbeispiel Bamberg | "Fridays For Facts"

Über das LdE-Projekt

"Fridays For Facts" | Kaiser Heinrich-Gymnasium Bamberg Was haben Mathematik, Biologie, und Informatik mit der Fridays-for-Future-Bewegung zu tun? Ganz schön viel! Das zeigt dieses Beispiel eindrücklich: Sechstklässler*innen lernten in Mathematik und Biologie die Ursachen und Folgen des Klimawandels kennen, beschäftigten sich in Informatik mit digitalen Tools zur Informationsdarstellung und geben ihr neu erworbenes Wissen an Grund- und Mittelschüler*innen umliegender Schulen weiter – mit eigens recherchierten und produzierten Erklärvideos.

LdE-Schulbeispiel Büdelsdorf | "Gegen SchwarzWeiß.Denken."

Über das LdE-Projekt

GEGEN. SCHWARZWEIß.DENKEN. | Heinrich-Heine-Schule Büdelsdorf Schüler*innen wollen sich für Vielfalt und Demokratie engagieren – damit fing alles an. In Wirtschaft und Politik beschäftigen sie sich mit antidemokratischen Haltungen und Rassismen – und starten schließlich eine Kampagne für gesellschaftlichen Zusammenhalt: mit sensibilisierenden Workshops für Grundschulen, öffentlichen Aktionen und einer Podiumsdiskussion. Die begleitende Lehrerin Denise Ünal zeigt an diesem Beispiel, wie viele Gelegenheiten Lernen durch Engagement Lehrer*innen bietet, die Demokratiekompetenz junger Menschen zu stärken.

LdE-Schulbeispiel Halle | "Lebenswelt"

Über den LdE-Wahlpflichtunterricht

"Lebenswelten" | Das Konzept zum Wahlpflichtkurs „Lebenswelten“ hat bereits sein 10-Jähriges hinter sich – und konnte mittlerweile andere Schulen von sich überzeugen, um LdE nachhaltig und strukturell zu verankern. Judith Siegmund, Lehrerin am Christian-Wolff-Gymnasium in Halle a. d. Saale, stellt uns die Idee hinter "Lebenswelten" vor – und Kolleg*innen des Lyonel-Feiniger-Gymnasiums Halle erläutern, warum sie das Format auch an ihre Schule geholt haben. Was war Anlass für die Konzipierung, wie lief diese ab – und wie die Implementierung an einer Schule gänzlich anderer Ausrichtung? Erkunden Sie praxisnah und interaktiv, was in dieser sachsen-anhaltinischen Errungenschaft steckt.

LdE-Schulbeispiel Neumünster | "Stark für's Leben"

Über das LdE-Projekt

"Stark fürs Leben" | Hans-Böckler-Schule Neumünster In diesem Wahlpflichtunterricht beschäftigten sich die Schüler*innen mit Fragen des gesellschaftlichen Lebens, der eigenen Lebens- und Zukunftsplanung sowie sozialem Engagement – und sie engagierten sich aus dem Unterricht heraus für andere Menschen in ihrem Stadtteil. Ob in einer Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen, in einem Förderzentrum, im Seniorenheim oder einer psychiatrischen Klinik: Die Schüler*innen brachten sich mit ihren eigenen Ideen und ihrem Wissen sensibel und respektvoll in den Einrichtungen ein. Ein pädagogisch sehr gut begleitetes Projekt, das junge Menschen für bürgerschaftliches Engagement begeistert und Demokratiekompetenz fördert.

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