23. Mai 2023 Programmevaluation: Resilienzförderung mit LdE

„Was ich brauche, ist genau das, was ich von Euch bekomme"

Mit Service-Learning die Resilienz von Kindern und Jugendlichen stärken: Welche Erfahrungen machen Lehrer*innen dabei? Mit einer Stärken-Wünsche-Analyse werten Modellschulen in München ihren bisherigen Weg aus.

„Das Thema war und ist wichtig für meine Schüler*innen – aber auch ich brauche Resilienz für meinen Beruf als Lehrerin“: So lautet eine von vielen Reflexionen bei der Evaluation unseres Programms Resilienzförderung mit LdE. Seit Mai 2022 begleiten Yasmin Fahimi und Regine Leonhardt acht Münchner Schulen dabei, Service-Learning – größtenteils erstmals – umzusetzen und dabei einen Schwerpunkt auf Resilienz zu legen, auf die mentale Gesundheit sowie auf ein positives Selbstkonzept von Kindern und Jugendlichen.

Die Moderation der Evaluation im März 2023 übernahm Dorothea Schütze, Mitgründerin des Instituts für Demokratieentwicklung sowie langjährige Fortbildnerin und Prozessberaterin: „Mit einer Stärken-Wünsche-Analyse setzen wie bei positiven Erinnerungen an und richten den Blick durch Wünsche darauf, was in Zukunft weiterentwickelt werden kann", sagt Dorothea Schütze. "Aus der Anerkennung der gelungenen Dinge wird Kraft geschöpft, und die Wünsche geben konkrete Impulse für mögliche Veränderungen“.

„Was ich brauche, ist genau das, was ich von Euch bekommen habe“

Kinder und Jugendliche, die im Unterricht Verantwortung übernehmen, Motivation und Handlungssicherheit entwickeln, bessere Beziehungen zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen, mehr Zusammenarbeit innerhalb des Schulkollegiums: Das sind einige der Effekte, die die Lehrer*innen des Programms besonders positiv erleben. Die unterstützenden Angebote – von einstündigen digitalen Fortbildungen über pädagogische Materialien bis hin zu individueller Unterstützung durch LdE-Schulbegleiterin Regine Leonhardt – sind dementsprechend wertvoll empfunden worden: „Was ich brauche, ist genau das, was ich von Euch bekommen habe“, lautet das Feedback einer teilnehmenden Lehrerin.

Ein pädagogisches Ziel, viele Unterrichtsthemen

Die angelaufenen Projekte gehen in vielfältige Richtungen: Eine zehnte Klasse eines Gymnasiums und eine zweite Klasse einer Förderschule starten ein gemeinsames Projekt, bei dem die Kleineren über Sport-Spiele ihre Sprachkompetenz fördern. Eine andere Schule knöpft sich das Thema Lebensmittelverschwendung vor und engagiert sich in der Gemeinschaftsküche eines ehrenamtlich getragenen Veranstaltungshauses mit geretteten Lebensmitteln. Eine dritte Lerngruppe illustriert im Kunstunterricht ein Kinderbuch und liest daraus den Kindern einer Kita vor. „LdE kann immer die Resilienz von Schüler*innen fördern, unabhängig vom curricularen Thema des Engagements“, sagt LdE-Schulbegleiterin Regine Leonhardt. Entscheidend sei, bei den individuellen Stärken der Schüler*innen anzusetzen, um diese im Projektverlauf zu vertiefen.

Ein bewährtes Evaluationsdesign

„Mit der Evaluation durch Dorothea Schütze und ihrer Methode einer Stärken-Wünsche-Analyse wurden die Potenziale von LdE zur Förderung von Resilienz sehr konkret. Durch die konstruktiven Rückmeldungen der Modellschulen können wir gleichzeitg Bedarfe der schulischen Praxis viel präziser identifizieren: Das ist unfassbar wertvoll für die weitere Entwicklung unserer Angebote“, so Programmleiterin Yasmin Fahimi.

„Was Kinder und Jugendliche in LdE-Projekten erfahren und bewirken, kann sehr bewegend sein. Den Weg dahin aber ebnen Lehrer*innen, mit vielen pädagogischen Entscheidungen und teilweise auch größeren Herausforderungen, die schulintern zu überwinden sind", sagt Yasmin Fahimi. „Für die nun beginnende zweite Phase unseres Programms wünsche ich mir, das Bewusstsein für die Leistungen von Lehrer*innen weiter schärfen zu können – und damit auch die wichtige Selbstwirksamkeit von Lehrkräften zu fördern.“

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