13. September 2022 Schulpreis Lernen durch Engagement

Die Preisträgerschulen 2022 stehen fest!

Schulen aus ganz Deutschland haben uns wieder beeindruckende Einblicke in die Ausgestaltung und Wirkung vielseitigen LdE-Unterrichts gegeben. Unsere diesjährige Jury hat nun entschieden: herzliche Glückwünsche an diese LdE-Preisträgerschulen 2022!

Mit dem Schulpreis Lernen durch Engagement möchten wir wirkungsvolle Unterrichts- und Schulentwicklung engagierter LdE-Lehrer*innen sichtbar machen und würdigen. Als LdE-Ideenschmiede zeichnen wir 2022 Schulen aus, die sich auf dem Weg zu einer nachhaltigen Verankerung ihrer LdE-Praxis befinden. Für alle Einsendungen danken wir herzlich! Der Schulpreis Lernen durch Engagement 2022 geht an:

 

Sophie-Scholl-Mittelschule | Burglengenfeld in Bayern

"Edith – Jüdische Spuren in Burglengenfeld"
Christian Birk und Schüler*innen der 7. Stufe

In Geschichte und Deutsch setzen sich die Schüler*innen mit dem Antisemitismus der Gegenwart und der jüdischen Geschichte ihrer Stadt auseinander, indem sie mit lokalen Archiven zusammenarbeiten, um das Leben von Dr. Edith Zemensky-Földes nachzuerzählen: einer Frau mit jüdischen Wurzeln, die von 1942 bis 1949 in der Stadt gelebt haben soll. Die Ergebnisse ihrer Recherchen verarbeiten die Schüler*innen in einer Ausstellung: Für diese bauen sie im Werkunterricht Prismasäulen, sie produzieren einen Werbefilm und konzipieren ihre Ausstellung zusammen mit musealen Expert*innen vor Ort. Mit ihrer Ausstellungseröffnung, an der Vertreter*innen aus Politik, Kultur und Wirtschaft aus der Region teilnehmen, setzen die Jugendlichen ein engagiertes Zeichen gegen Antisemitismus.

LdE-Schulbegleitung: Maria Dirnberger, Freiwilligenagentur Schwandorf
 

Berufsbildende Schule Heinrich-Haus | Neuwied in Rheinland-Pfalz

"Kelberg Teil II"
Jan Hollmann, Christian Conrad und angehende Tischler*innen im 3. Ausbildungsjahr

Die Berufsschüler*innen beschäftigen sich mit ökologischer Gebäudesanierung und engagieren sich für einen Verein, dessen Jugendfreizeitstätte dringenden Sanierungsbedarf hat, indem sie die Holzfassade auf nachhaltige Weise erneuern. Neben der Verknüpfung von Theorie und Praxis zu einem ganzheitlichen baulichen und gemeinschaftlichen Prozess ist für die Lehrer das Thema Mobbing in der Lerngemeinschaft zentral: Nachdem sich die Schüler*innen  – viele davon mit Krankheits- oder Behinderungsbildern – bei LdE in neuen Kontexten zeigen und erleben, auf Zusammenarbeit angewiesen sind sowie regelmäßige Reflexionsgespräche und -übungen meistern, hat sich "das Mobbing-Thema nachhaltig gelöst" und die Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden gefestigt.

LdE-Schulbegleitung: Cordula Sorg, Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz

 

Staatliches Gymnasium Johann Heinrich Pestalozzi | Stadtroda in Thüringen

"Wie übernehmen Verantwortung!"
Romana Schneider und Schüler*innen der 11. Stufe

In Ethik, Philosophie und Religion setzen sich die Schüler*innen mit der eigenen Verantwortung für die Stärkung der Gemeinschaft auseinander und entwickeln vielfältige Engagementprojekte, durch welche sie individuellen Fragestellungen und Interessen folgen und den Begriff gesellschaftlicher Verantwortung mit Leben füllen. Durch LdE-Erfahrungen in früheren Klassenstufen setzen die Jugendlichen Methoden der Recherche, Ideenfindung, Reflexion und Projektplanung selbstständig ein und entscheiden selbst, wie umfangreich sie die Unterstützung der Lehrerin beanspruchen. Durch Engagement innerhalb der Schule, etwa über Nachhilfe oder eine Theater-AG für jüngere Stufen, sowie außerhalb der Schule durch die Gründung des städtischen Jugendbeirats, dem Anlegen einer Streuobstwiese oder Leichtathletik-Training für die Grundschule festigen die Jugendlichen regionale Strukturen. 

Lehrerin Romana Schneider ist auch LdE-Landeskoordinatorin für Thüringen

 

Als "LdE-Ideenschmiede 2022" zeichnet die Jury aus:

Adolf-Kolping-Berufsschule München
Patrick Oberdörfer

Lernen durch Engagement wird seit mehreren Jahren an der sonderpädagogischen Adolf-Kolping-Berufsschule München fächerübergreifend umgesetzt. Die geplante Verankerung von LdE im schulinternen Curriculum bzw. dem Leitbild wird allerdings erschwert, etwa durch Auswirkungen der Corona-Pandemie. Um nun den nächsten Schritt zu gehen, bietet ein neuer bayerischer Lehrplan zur Förderung und Stärkung der Wertebildung eine gute Gelegenheit – genauso wie das schulinterne Vorhaben, LdE in Sozialkunde und Deutsch für die Ausbildungsvorbereitung auszubauen. Mit dem gewonnen Preisgeld und Workshop will Patrick Oberdörfer seinem breiten Kollegium einen umso tieferen Einstieg in Lernen durch Engagement bieten. Und: eine Kultur anregen, die die Akzeptanz möglicher Fehler fördert – um auch als Lehrer*in aus Versuchen lernen und Mut für Neues fassen zu können.

LdE-Schulbegleitung: Regine Leonhardt, Stiftung Gute Tat München

 

Wir gratulieren allen Lehrer*innen und Schüler*innen herzlich und freuen uns auf die feierliche Preisverleihung am 13. Oktober!

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