Auf dem Hof der Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule in Kiel verbringen Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur zehnten Klasse gemeinsam ihre Pausen: Konflikte bleiben da nicht aus. Damit alle besser aufeinander Acht geben, gibt es das Buddy-Projekt: ein Beispiel für starke LdE-Chancenpatenschaften.
Sie sind zu Gast im Unterricht der anderen, treffen sich in der Pause, backen zusammen, machen Sport, lernen und spielen gemeinsam – und dass ihre Gefährt*innen gerade mal in der zweiten oder dritten Klasse sind, macht den Siebtklässler*innen nichts aus. Im Gegenteil: Sie haben sich freiwillig gemeldet, um als Buddy ein Grundschulkind im Schulalltag zu unterstützen. „Manche Grundschulkinder haben Angst vor den älteren Jugendlichen auf dem gemeinsamen Schulhof", sagt Kirsten Stechmann, Mitglied der Schulleitung. "Durch unser Buddy-Projekt bauen beide Seiten Berührungsängste ab".
Ablauf eines Schulhalbjahres als Buddy
Zu Beginn des Schuljahres bereiten sich die Buddies auf ihr Engagement vor: Sie ergründen ihre Motivation, Buddy zu werden, machen sich ihrer Interessen und Stärken bewusst und planen das erste große Kennenlerntreffen mit den Grundschulkindern. In diesem Jahrgang braucht es nur eine Weihnachtsbäckerei, bis sich alle sieben Buddy-Paare finden. „Auch im innerschulischen Engagement treffen unterschiedliche Lebenswelten aufeinander", sagt Stefan Kroll, begleitender Sozialpädagoge des Buddy-Projekts. Die Schüler*innen merken dabei schnell, wie unterschiedlich alle zuhause aufwachsen. "Gleichzeitig finden sich auch manche Paare, gerade weil sie ähnliche Erfahrungen verbinden." Das können Charakterzüge oder auch Fluchterfahrungen sein.