Berufliche Orientierung mit LdE

Pädagogische Potenziale, pädagogische Anforderungen

Welche Potenziale bietet Lernen durch Engagement für die pädagogische Umsetzung von Beruflicher Orientierung, welche Lernziele können Lehrer*innen mit LdE erreichen, und wie kommen dabei die LdE-Qualitätsstandards zum Tragen? Das erfahren Sie hier.

Pädagogische und didaktische Potenziale von LdE für Berufliche Orientierung

Je nach Voraussetzungen und Interessen der Schüler*innen erfordert wirkungsvolle Berufliche Orientierung eine Lerngestaltung, die junge Menschen höchst individuell unterstützt – und dabei Wissen mit Handeln zu Kompetenz vereint: eine pädagogische Herausforderung, für die Lernen durch Engagement einen konkreten Rahmen bietet.

Mit LdE gestalten Lehrer*innen ganzheitliche Lernsituationen, in denen Theorie und Praxis sowie außerschulisches Lernen mit curricularen Inhalten und Zielen verknüpft sind. In LdE-Projekten finden Schüler*innen aller Lerntypen ihre eigene Rolle, um individuelle Interessen und Stärken zu entdecken, übergeodnete Kompetenzen zu stärken und Teamwork in und außerhalb der Schule zu erleben. Konkret fördert Lernen durch Engagement:

Fachkompetenzen:

Deutsch:

  • Ich kann einfache Texte fehlerfrei schreiben.
  • Ich kann einfache Texte verstehen und vorlesen.

Mathematik:

  • Ich kenne die Grundlagen in Mathe und kann sie gut anwenden
  • Ich kann Mathe-Aufgaben allein lösen.

Sozialkompetenzen:

Kommunikations- & Artikulationsfähigkeit:

  • Ich spreche klar und deutlich. Das mache ich mit meiner Sprache und Körpersprache.
  • Ich höre zu und verstehe das, was mir andere Menschen sagen möchten.
  • Ich kann darauf gut reagieren.
  • Ich kann die deutsche Sprache verstehen und verständlich sprechen.
  • Ich kann meine Sprache anpassen an den Menschen, mit dem ich rede.

Teamfähigkeit:

  • Ich kann mit Menschen in meiner Gruppe zusammenarbeiten. Wir arbeiten alle an einem Ziel und lösen gemeinsam die Aufgaben.
  • Ich respektiere alle Menschen in der Gruppe. Ich sehe, dass alle in der Gruppe etwas können. Das kann unterschiedlich sein und ist sehr wertvoll.
  • Wir finden gute Lösungen, weil wir unterschiedlich sind und das respektieren.

Kritikfähigkeit:

  • Ich erkenne und akzeptiere meine Fehler und von anderen und kann daraus Neues lernen.
  • Ich kann Kritik annehmen und verstehe den Grund, auch wenn es unangenehm sein kann.
  • Ich frage mich, was ich mache und warum es Kritik an mir und meinem Handeln gibt.
  • Wenn ich andere Personen kritisiere, bin ich dabei respektvoll

Personale Kompetenzen:

Zuverlässigkeit & Verantwortungsbewusstsein:

  • Ich übernehme Verantwortung für mich und mein Handeln
  • Ich halte Verabredungen oder Abmachungen ein. Darauf können sich meine Mitmenschen verlassen.
  • Ich bin ehrlich, wenn es für mich nicht möglich ist, eine Abmachung einzuhalten und erkläre den Grund dafür.
  • Ich übernehme Verantwortung für andere Menschen und die Natur.
  • Ich kenne meine Rechte und Pflichten in der Gesellschaft.
  • Ich habe Ideen, wie ich in der Gesellschaft aktiv sein kann.

Durchhaltevermögen & Frustrationstoleranz:

  • Ich bleibe bei meinen Zielen und Aufgaben. Auch wenn es mal schwer ist und etwas nicht klappt.
  • Ich kann es akzeptieren, wenn etwas nicht klappt. Ich verstehe meine Gefühle und kann mich motivieren, weiterzumachen.

Selbstreflexion:

  • Ich kenne mich selbst, meine Fähigkeiten und weiß, was ich gut kann.
  • Ich kenne meine Interessen und weiß, was mir wichtig ist.
  • Ich verstehe, was ich davon in Zukunft in einem Beruf brauche.

Eigeninitiative:

  • Ich handle freiwillig und aus eigenem Antrieb heraus
  • Ich treffe meine eigenen Entscheidungen
  • Ich habe eigene Ziele und möchte sie erreichen

Methodenkompetenzen:

Präsentationsfähigkeit:

  • Ich kann anderen Personen Informationen verständlich und einfach präsentieren
  • Ich finde kreative Wege, wie ich etwas präsentieren kann (z.B. mit Bildern oder Videos).

Informationstechnische Fähigkeit:

  • Ich kann mich mit dem Computer informieren und mit einfachen Computer-Programmen arbeiten (z.B. Word, Excel, Mailprogramm)
  • Ich weiß, wie ich im Internet genau die Information finde, die ich brauche
  • Ich weiß, dass es wichtig ist, eine Information aus dem Internet zu prüfen und benutze deswegen mehrere Quellen

Problemlösefähigkeit:

  • Ich kann Problem-Situationen wahrnehmen und verstehen
  • Ich möchte helfen, Problem-Situationen zu lösen
  • Ich bin achtsam und kann Probleme lösen, auch wenn es manchmal schwer ist
  • Ich kenne mich und weiß, wie ich Probleme – auch mit anderen zusammen - lösen kann. Allein und auch mit anderen zusammen.

Planungsfähigkeit:

  • Ich kann gut planen, auch wenn es weiter in der Zukunft liegt.
  • Ich kenne den Ablauf, alle Aufgaben und das Ziel von meinem Plan.
  • Ich kenne auch die Dauer und den Inhalt.
  • Ich kann mir den Ablauf in Gedanken gut vorstellen.

Die Kompetenzen orientieren sich unter anderem am allgemeinen Rahmen der Potenzialanalyse, dem Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife, an Literaturanalyse sowie Fokusgruppen mit Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Für wirkungsvolle berufliche Orientierung: LdE-Qualitätsstandards

Lernen durch Engagement nutzt das stärkende Potenzial von Engagementerfahrungen für innovative schulische Bildung. Zur wirkungsvollen Lernerfahrung wird das schulische Engagement von Kindern und Jugendlichen durch die sechs LdE-Qualitätsstandards. Welche Rolle spielen Reflexion, Partizipation, Anerkennung & Co. für wirkungsvolle Berufliche Orientierung mit Lernen durch Engagement? Unsere Grafik gibt einen Überblick:

 

Hintergrund: Anforderungen aus Politik und Forschung an berufliche Orientierung

Berufliche Orientierung begleitet junge Menschen bei einer tiefgreifenden persönlichen Entwicklung: Schließlich geht es bei dieser schulischen Querschnittsaufgabe um nichts geringeres als die Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen auf das aktive Leben in unserer demokratischen Gesellschaft – in allen Facetten: von kultureller über politischer und beruflicher hin zu wirtschaftlicher Teilhabe. Um die Motivation für eine selbstbestimmte und zuversichtliche Lebensplanung zu fördern, kommt es bei Beruflicher Orientierung etwa darauf an, dass junge Menschen individuell relevante Unterstützung erhalten, eigene Entscheidungen in einer interessengeleiteten Lernsituation treffen können, reale berufliche Kontexte praktisch erleben und Stärke aus diesen unterschiedlich ausfallenden Erfahrungen ziehen, indem sie diese auf den schulischen Kontext sowie die eigene Person beziehen.

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