Berufliche Orientierung mit LdE

Schulpraktika, Berufsmessen & mehr in Kombination mit LdE

Es gibt vielfältige Programme und Formate, um die berufliche Entwicklung von Schüler*innen zu fördern. Ihre Schule trägt das Berufswahl-SIEGEL, oder setzt auf Betriebspraktika? Erfahren Sie hier, wie Sie LdE mit weiteren Maßnahmen für eine ganzheitliche Kultur zeitgemäßer Berufsorientierung kombinieren können:

Betriebspraktika

Lernen durch Engagement bietet den Vorteil, dass die Schüler*innen den realen Bedarf ihrer Projekte selbstständig ermitteln und ihre Kompetenzen in einem geschützten Rahmen zielgerichtet einbringen können. Sie übernehmen Verantwortung für ihren Lernprozess und erleben sich im Engagement als selbstwirksame Gestalter*innen.

Zudem erhalten die Schüler*innen einen Einblick in unterschiedliche Arbeitswelten. Damit kann es für Schulen sinnvoll sein, dem Praktikum LdE-Projektlernen vorzuschalten, sodass die Schüler*innen die Gelegenheit haben, Berufsfelder kennenzulernen und sich ihrer eigenen Stärken und Vorlieben bewusst zu werden, bevor sie ins Praktikum gehen.

Einige Schulen haben sich auch entschieden, das Betriebspraktikum durch ein Lernen durch Engagement zu ersetzen: Hören Sie dafür den auf dieser Seite verlinkten Audio-Bericht von LdE-Lehrerin Mareike Bruhn.

Hintergrund: Betriebspraktika

Berufsorientierung durch Ermöglichung von Praxiserfahrungen wird bundesweit als verpflichtende Aufgabe von Schule verstanden. Dies gestaltet sich in der Regel in Form von Betriebspraktika, die in der Sekundarstufe 1 stattfinden, wobei die Schulen den genauen Zeitraum festlegen können. Praktika sind ein wichtiger Bestandteil schulischer Berufsorientierung, jedoch stellen sie für viele Schüler*innen oftmals die allererste Praxiserfahrung außerhalb von Schule dar. Zu diesem Zeitpunkt sind sie sich ihrer eigenen Stärken und Interessen oft noch nicht bewusst und haben Schwierigkeiten, aus sich selbst herauszugehen.

Berufswahl-SIEGEL

Berufswahl-SIEGEL-Schulen müssen sich in festgelegten Abständen um eine Rezertifizierung bewerben. Für die Rezertifizierung müssen die Schulen nachweisen, dass sie die Berufliche Orientierung an ihrer Schule weiter verbessert haben. LdE ermöglicht Schulen ganz konkret, die Berufs- und Studienorientierung praxisnah und kompetenzorientiert hinsichtlich folgender zentraler Kriterien des Berufswahl-SIEGELS voranzutreiben (die Formulierungen variieren in den Bundesländern):

- den Erwerb fachübergreifender beruflicher Kompetenzen zu fördern

- handlungsorientierte Erfahrungsräume zu ermöglichen

- individuelle Reflexions- & Orientierungsprozesse systematisch anzuleiten und zu begleiten

- Partizipation von Schüler*innen bei der Ausgestaltung der Berufsorientierung

- Kooperation mit außerschulischen Partnern

Hintergrund: Berufswahl-SIEGEL

Das Berufswahl-SIEGEL zeichnet Schulen für die Umsetzung einer herausragenden Berufs- und Studienorientierung aus, um diese sichtbar zu machen und gleichzeitig flächendeckend eine hohe Qualität der schulischen Berufsorientierung zu fördern. Seit 2010 koordiniert SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland das Netzwerk Berufswahl-SIEGEL. Das Berufswahl-SIEGEL ist – unter verschiedenen Namen – in allen Bundesländern vertreten, in denen die Umsetzung durch regionale Träger erfolgt. Die Kriterien für die Vergabe des Berufswahl-SIEGEL orientieren sich an dem bundesweiten Kriterienkatalog.

Mehr erfahren: zur Website des Netzwerks Berufswahl-SIEGEL Das Berufswahl-SIEGEL wird Schulen mit einer ausgezeichneten Berufs- und Studienorientierung verliehen. Sie werden bei der systematischen Verbesserung ihrer Berufs- und Studienorientierung begleitet und anerkannt.

Berufswahlpass

Der Berufswahlpass bietet die ideale Möglichkeit, eine Brücke zwischen unterschiedlichen Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung an der Schule zu bauen und diese miteinander zu verbinden. So kann er beispielsweise auch vor, während und nach einem LdE-Projekt zur Dokumentation und Reflexion genutzt werden.

Schüler*innen erfahren bei Lernen durch Engagement ihre Selbstwirksamkeit, stärken ihre Kompetenzen und lernen vielfältige Berufsfelder kennen: Das kann im Berufswahlpass bestens aufgegriffen werden. Auch empfehlen wir, die Schüler*innen beim Abschluss ihres LdE-Projektes mit einem Zertifikat zu würdigen, das den Berufswahlpass ebenfalls bereichern kann.

Hintergrund: Berufswahlpass

Als bundesweit etabliertes Instrument unterstützt der Berufswahlpass Schüler*innen in ihrer Berufsorientierung, indem er beispielsweise Dokumentationsmöglichkeiten gibt, die Reflexion über die eigenen Stärken und Interessen anregt und Angebote der Berufsorientierung vorstellt. In seinem kontinuierlichen Aufbau begleitet der Berufswahlpass Schüler*innen durch einzelne Stationen ihrer beruflichen Entwicklung und sollte dementsprechend als einer der ersten Bausteine in das BO-Konzept der Schule implementiert werden.

Mehr erfahren: Website zum Berufswahlpass Der Berufswahlpass unterstützt junge Menschen, sich bei der Wahl eines Berufes zu orientieren und begleitet diesen Prozess

Berufsorientierungsprogramm des Bundes

In den Werkstatttagen erhalten die Schüler*innen einen Einblick in für sie interessante Berufsfelder und bekommen eine Rückmeldung zu ihren Stärken. Es liegt im Interesse der Schüler*innen, Lehrer*innen und der Träger, dass diese Erkenntnisse weiter aufgegriffen und verarbeitet werden.

Bei Lernen durch Engagement planen Schüler*innen Projekte in realen Lern- und Berufssettings und stärken dabei wichtige berufsrelevante Kompetenzen. Durch die Verbindung von Lernen und Engagement wird der praktische Ansatz der Werkstatttage weitergeführt und in den Kontext des regulären Unterrichts eingebettet. Hierfür kann es sich lohnen, mit den lokalen Trägern des Berufsorientierungsprogramms in Verbindung zu treten.

Hintergrund: Berufsorientierungsprogramm des Bundes

Das Berufsorientierungsprogramm wurde von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung initiiert und wird in den Bundesländern von lokalen Trägern umgesetzt. Es richtet sich an Schüler*innen der 7. Und 8. Klasse und besteht aus zwei Bestandteilen: der Potenzialanalyse und den Werkstatttagen. Die Bundesrichtlinie für die Werkstatttage gibt eine Dauer von zwei Wochen an. Das besondere an den Werkstatttagen ist, dass die Schüler*innen in überbetrieblichen Bildungsstätten von Ausbilder*innen in verschiedenen Berufsfeldern ihrer Wahl angeleitet werden und selbst Produkte anfertigen dürfen. Je nach Bildungsstätte und regionalen Branchenschwerpunkten erhalten sie Einblicke in die Bereiche Produktion, Handwerk, Technik, Dienstleistung, Wirtschaft und Soziales. Im Anschluss erhalten die Schüler*innen eine stärkenorientierte Rückmeldung zu ihren Fähigkeiten.

Mehr erfahren: zur Website Das Berufsorientierungsprogramm richtet sich an Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klasse. Erst erkunden sie ihre Stärken in einer Potenzialanalyse, dann testen sie in den Werkstatttagen verschiedene Berufsfelder aus.

Girls’Day & Boys‘Day

Der Girls‘ und Boys‘Day zeigt Kindern und Jugendlichen – laut geschlechterorientierter Empirie – ungewohnte Berufsfelder auf und regt sie zu wertvollen Reflexionsprozessen an: Sie werden ermutigt, Wege zu gehen, die ihnen normalerweise nicht zugetraut werden. Diese wertvolle Erfahrung soll im schulischen Kontext pädagogisch vertieft werden.

Bei Lernen durch Engagement kann dies aufgegriffen werden, indem beispielsweise bei den regelmäßigen Reflexionsprozessen im Projektlernen Themen wie Selbst- und Fremdzuschreibung oder Rollenklischees in der Berufswelt aufgegriffen werden. Dazu regt unter anderem auch das von der Initiative bereitgestellte Material auf der Homepage an.

Hintergrund: Girls'Day & Boys'Day

Der Girls‘ oder Boys‘ Day bietet als bundesweite Initiative Schüler*innen die Möglichkeit, für einen Tag praxisnahe Einblicke in Berufsfelder zu erhalten, die sie in ihrer beruflichen Entwicklung eher selten anstreben. Das Ziel dahinter ist, das Klischee um „typische Männer- und Frauenberufe“ aufzubrechen und jungen Menschen berufliche Möglichkeiten jenseits gesellschaftlicher Normen aufzuzeigen. Auch über den Zukunftstag hinaus gibt es auf der Seite der Initiative inspirierende Materialien, Berichte und Methoden, die im Rahmen der schulischen Berufsorientierung genutzt werden können.

Mehr erfahren: Girls'Day Am Girls'Day öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die Mädchen lernen dort Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen, in denen Frauen
Mehr erfahren: Boys'Day Der Boys'Day – Jungen-Zukunftstag ist ein bundesweiter Aktionstag zur Berufsorientierung und Lebensplanung für Jungen und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Berufsmessen

Das Potenzial der Berufsorientierungs-Messe liegt darin, dass Schüler*innen mit Menschen aus vielen unterschiedlichen Berufsfeldern in Kontakt treten und sich eingehend informieren können. Um diese Erfahrung nachhaltig für die eigene Berufswahl nutzen zu können, sollten junge Menschen zusätzlich praxisnahe Lernräume ermöglicht bekommen, um sich selbst besser kennenzulernen. Denn laut einer Studie des Netzwerks SCHULEWirtschaft fühlen sich viele Schüler*innen über mögliche Berufe gut informiert, wissen aber gar nicht, was gut zu ihnen passt. Diese Form der Selbstreflexion und des Wirksamwerdens wird bei Berufene Helden durch das außerschulische Engagement angeregt. Vielleicht gibt es auf der Berufswahlmesse mögliche Engagementpartner für Ihr Berufene Helden Projekt? Oder Ihre Schüler*innen möchten selbst einmal eine Berufsmesse organisieren?

Das sind Berufsmessen

Berufsorientierungsmessen finden in allen Bundesländern regelmäßig statt, ein sehr bekanntes Beispiel ist hierfür die vocatium. Hier haben Schüler*innen die Möglichkeit, im Voraus Termine mit den ausstellenden Unternehmen, Fachhochschulen und Universitäten zu vereinbaren. Die Schüler*innen können ihre Fragen stellen und ggf. Bewerbungen für Ausbildungsplätze und Praktika anbahnen. Auch gibt es in der Regel ein begleitendes Rahmenprogramm mit Vorträgen.

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